Montag, 16. April 2012

Dirk Alvermann

Am 3. August wird die Sonderausstellung über Dirk Alvermann eröffnet (Ausstellungsdauer: 4.8.-30.12.2012). Mittlerweile laufen die Vorbereitungen, an denen auch Keyworker und das Team von büro total beteiligt sind.

Donnerstag, 8. März 2012

Zeichnungen von Kindern und Künstlern: Stadtlandschaft


Die Schülerinnen und Schüler

Die besondere Situation der Schule, der Eltern und Kinder im nationalsozialistischen Düsseldorf führte dazu, dass die Schülerschaft sehr heterogen zusammengesetzt war: Kinder aus ärmeren Familien lernten mit Kindern aus wohlsituierten Familien zusammen; streng religiös erzogene Schüler gingen mit säkularen Schülern in dieselbe Klasse; Söhne und Töchter aus assimiliertem deutsch-jüdischen Hause besuchten die Schule ebenso wie Kinder und Jugendliche, deren Vorfahren aus Osteuropa zugezogen waren und einen anderen kulturellen Hintergrund hatten. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie und ihre Eltern von der nationalsozialistischen Gesellschaft, die sich selbst als „Volksgemeinschaft“ definierte, ausgegrenzt und als Angehörige einer „fremden Rasse“ verfolgt und diskriminiert, beraubt und vertrieben, misshandelt und später ermordet wurden. So wurde die Schule für alle Beteiligten zu einer wichtigen Institution des Zusammenhalts und der Gemeinschaft in einer Zeit der Not.

Die Schule hatte zunächst sechs, später acht Klassen. 1936 und 1937 konnten schließlich das neunte und dann auch das zehnte Schuljahr eingeführt werden. Die Schülerschaft wuchs zunächst schnell, weil auch Eltern aus umliegenden Städten am Niederrhein oder im Bergischen Land ihre diskriminierten und ausgegrenzten Kinder nach Düsseldorf in die Kasernenstraße schickten. Später kamen Schüler hinzu, die aus einer so genannten „Mischehe“ stammten, also nur einen jüdischen Elternteil hatten und nicht mehr am „deutschen Schulunterricht“ zusammen mit „rein arischen“ Schülern teilnehmen durften.

Vor allem aber durch Flucht und Emigration schwankte die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ganz erheblich: Bei der Gründung der Schule (1935) waren es 210 Kinder und Jugendliche, schon im Folgejahr 384, bei Kriegsbeginn 1939 jedoch nur noch 66. Diese Zahl verkleinerte sich dann noch einmal auf 55 (1940) und schließlich 42 (1941). Zahlreiche Kinder konnten in der Zeit zwischen dem Novemberpogrom 1938 und dem Kriegsbeginn im September 1939 von ihren Eltern mit einem „Kindertransport“ nach Großbritannien oder zu Verwandten in andere Fluchtländer geschickt und so gerettet werden. In ihren Erinnerungen wird die jüdische Volksschule überwiegend positiv beschrieben: als zentrale Zwangs- und Schicksalsgemeinschaft, aber auch als ein verlässlicher und lebendiger Ort des Lernens.

Wie viele ehemalige Schülerinnen und Schüler der jüdischen Volksschule bis 1945 Opfer des Holocaust wurden, ist nicht genau zu ermitteln: Auch diejenigen, die sich nach ihrer Emigration – beispielsweise nach Belgien, Frankreich, Polen oder in die Niederlande – an halbwegs sicheren Orten wähnten, wurden nach der deutschen Besatzung vielfach verhaftet und in die Vernichtungslager deportiert. Viele Schüler der jüdischen Volksschule an der Kasernenstraße haben den Holocaust nicht überlebt.

Die Lehrerinnen und Lehrer

Leiter der jüdischen Volksschule war zunächst der 1903 in Offenbach geborene Dr. Kurt Herz. Er hatte an der Universität in Frankfurt am Main promoviert und war als Studienreferendar und Studienassessor an höheren Schulen in Gießen, Mainz und Offenbach tätig. 1929 wurde er an die Universität Berlin berufen. Dort unterrichtete er zugleich am Kaiser-Friedrich-Realgymnasium in Berlin-Neukölln als Lehrer, wurde 1933 als Jude jedoch aus dem Staatsdienst entlassen und kam zwei Jahre später nach Düsseldorf.

Laut Kurt Herz sollte die Schule „im wahrsten Sinne des Wortes Gemeinschaftsschule“ sein und „vor allem Erziehungsgemeinschaft“. Die Lehrer, so Herz, sollten den „Kindern zugleich Freunde und Berater sein und ihnen auch den Weg ins Leben zeigen“. Sie seien dafür zuständig, bei den Kindern eine jüdische Identität zu festigen und sie zugleich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die beispielsweise eine Emigration mit sich brächte. Damit war eines der Erziehungsziele klar benannt: Vor dem Hintergrund einer sich immer mehr zuspitzenden antisemitischen Politik der Nationalsozialisten behielten die Lehrerinnen und Lehrer die Entwicklungen in Deutschland realistisch im Blick, den Kindern hingegen wollten sie neben den Unterrichtsinhalten auch eine harmonische Insel ermöglichen und einen Ort der Sicherheit und des Gemeinschaftsgefühls aufbauen. Nachdem Dr. Herz in Folge des Novemberpogroms in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und nach vier Wochen wieder entlassen wurde, emigrierte er im Februar 1939 zusammen mit seiner Frau nach England. Sein Nachfolger wurde der Pädagoge Kurt Schnook. Im November 1941 wurde dieser von Düsseldorf in das Ghetto Minsk (Weißrussland) deportiert und dort ermordet.

Das kleine Kollegium war vielfältig tätig, seine Mitglieder waren aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen an die Schule gekommen: Dr. Ellen Herz (1935-1939), die Handarbeit und Hauswirtschaft unterrichtete; Kurt Schnooks Ehefrau Theresia unterrichtete Englisch. In den Jahren 1938 und 1939 verließen einige Lehrer Düsseldorf oder emigrierten direkt nach England, Belgien oder Palästina: Grete Eichelberg, Erna Friedländer (Naturwissenschaften und Deutsch), Julius Kleinmann (Mathematik und Sport), Dr. Ruth Nussbaum (Englisch und Französisch), Dr. Beatrice Strauss (Sprachen und Landeskunde) oder Werner Weiss (Werkunterricht).  Der Rabbiner Dr. Siegfried Klein, der seit 1919 in Düsseldorf amtierte, unterrichtete die Kinder in Religion, bereitete sie auf ihre Bar- oder Bat Mitzwa-Feiern vor und las mit ihnen aus der Thora. Im Oktober 1941 wurde er in das Ghetto Litzmannstadt (Łodz) deportiert und 1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Leopold Vogel, der zugleich seit 1924 auch Kantor der Jüdischen Gemeinde war und in der Synagoge vorsang, und Erwin Palm waren Musiklehrer in der Volksschule. Beide wurden 1941 in das Ghetto Minsk verschleppt. Zu den prägenden Persönlichkeiten des Kollegiums gehörte auch der 1911 geborene Pädagoge Dr. Kurt Bergel. Er war in Frankfurt am Main aufgewachsen und hatte das dortige Wöhler-Realgymnasium besucht. In Frankfurt und Berlin hatte er studiert, bevor er nach Düsseldorf kam. Hier unterrichtete er Englisch, Geschichte, Deutsch und Hebräisch. Kurt Bergel konnte im Februar 1939 nach London emigrieren. Er studierte später in Berkely (USA) und wurde Professor an der Chapman University in Orange. Bergel starb im März 2001. Der Maler Julo (Julius) Levin trat dem Kollegium 1936 bei und leitete als Zeichenlehrer den Kunstunterricht.


Julo Levin. Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf (SMD.F 10847).



Heute veröffentlichen wir die 7. und letzte Kategorie:

Stadtlandschaft



KünstlerIn: Sami M. (geb. 02.09.1925), V. Klasse Titel: Sturm über Düsseldorf
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten mittig: S. M. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: S. M. Verso: in Grafitstift: S. M., VI Schuljahr, Sturm über Ddorf, 12.36, 1983/71-604, C 10306
Maße: 24,2 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe auf Papier
Datierung: 1936
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10306
Provenienz: Nachlass Julo Levin
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1936 - 1938. Samuel M., geboren am 2. September 1925, war der Sohn von Israel und Rebekka M., geborene K., die aus Polen stammten. Sami M. ist am 31. März 1939 mit seinen Eltern von der Keplerstraße 14 in Düsseldorf nach Amerika emigriert. Zuvor wohnte die Familie in der Talstraße 100 und ab dem 7. November 1933 in der Adersstraße 76.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Straßenbäume
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 649, C 10356
Maße: 24 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10356

KünstlerIn: Ingeborg Straus (1923 - 2009), VII. Klasse Titel: Venedig
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben links: I. Straus Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Tinte: I. Straus Verso: in Grafitstift: Cark?, erst Farbe drunter Wasserfarbe, mal doch Soldatendenkmal das ist schöner, einser?, VII Schulj, 11.36, Venedig, 2+, 1983/71-441, C 10353
Maße: 24,2 x 31,8 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, Tinte auf Papier
Datierung: 1936
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10353
Provenienz: Nachlass Julo Levin
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, November 1936. Ingeborg Straus, geboren am 24. September 1923, war die Tochter von Leo, geboren am 24. August 1895 im hessischen Gedern, und Else Straus, geborene Rösche, geboren am 6. September 1895 in Berlin, und die Zwillingsschwester von Gisela. Die Zwillinge hatte noch einen jüngeren Bruder: Rudi Straus, geboren am 19. Februar 1927 in Krefeld. Die gesamte Familie emigrierte am 21. Juni 1938 in die USA und zog nach Detroit, wo ein Bruder Leo Straus¿, Hugo, lebte. Inge heiratete 1942 Oscar Kramer. mit dem sie fünf Kinder hatte. Sie lebte bis zu ihrem Tod in der Gegend von Detroit, wo sie sehr aktiv in der jüdischen Gemeinschaft war. Zusammen mit ihrem Bruder Rudi arbeitete sie als Immobilienkauffrau. Sie ist 2009 gestorben.


KünstlerIn: Ruth Franziska F. (geb. 24.09.1922), X. Klasse Titel: Hafenszene
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Ruth F., X Schj, 7.37, 14 Jahre, 1989/1-23, C 10304
Maße: 21 x 27,4 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10304
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Juli 1937. Ruth Franziska F. wurde am 24. September 1922 in Solingen geboren. Zusammen mit ihrem Bruder Gerd (*1925) besuchte sie die jüdische Volksschule in Düsseldorf. Ihr Vater war Hermann F. - er hatte Anfang der 1920er-Jahre Minna S. geheiratet und mit ihr die Kinder Ruth Franziska und Gerd Adolf. Die Familie F. lebte in Solingen in einer gutbürgerlich eingerichteten Sechs-Zimmer-Wohnung. In der jüdischen Gemeinde Solingens fungierte Hermann F. seit 1937 als stellvertretender Vorsteher der Synagogengemeinde. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Minna am 4. September 1938 heiratete Hermann F. am 18. April 1940 Helene S. Diese hatte seit 1939 als Hausmädchen im Haushalt der Familie gearbeitet.
Ruth F. gelang es im Juli 1938 in die USA auszuwandern. Ihr Vater, ihr Bruder und ihre Stiefmutter wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Sie haben nicht überlebt. Ruth F. erlernte den Beruf der Friseurin. 1946 heiratete sie und lebte 1990 als Ruth H. in New York, USA.
 
 
KünstlerIn: Gert Meyer (22.01.1924 - 10.07.1942 im Konzentrationslager Mauthausen ermordet), VI. Klasse Titel: Am Rhein in Düsseldorf
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: G. Meyer Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: G. Meyer Verso: in Grafitstift: G. Meyer, Düsseldorf am Rhein, VII Schj, 11.37, 2, Monjau/1, 1983/71-121, C 10307
Maße: 21 x 28,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10307
Provenienz: Nachlass Julo Levin
 Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, November 1937. Gert Meyer, der am 22. Januar 1924 geboren worden war, war der Sohn der Eheleute Max, geboren am 28. Juli 1879 in Halberstadt, und Irma Meyer, geborene Perlhefter, geboren am 1. Januar 1891 in Mährisch-Ostrau. Seine älteren Brüder Hans (geboren 1919) und Paul (geboren 1921) wurde in Düsseldorf geboren. Am 23. September 1933 verzog die Familie nach Potsdam. Vom 16. August 1934 bis zum 14. April 1938 lebten sie wieder in Düsseldorf, dann meldeten sie sich nach Amsterdam ab. Gert wurde am 11. Juni 1941 mit seinem Bruder in Holland verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert. Von dort wurden sie in das KZ Mauthausen deportiert. Sein Bruder Hans wurde bereits am 6. Oktober desselben Jahres in Mauthausen ermordet, Gert am 10. Juli 1942.

 
KünstlerIn: Alfred Ludwig F. (28.07.1923 - 28.05.1942 im Ghetto Litzmannstadt/Lodz gestorben) Titel: Straße mit Pferdefuhrwerk und Omnibus
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: A. F. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: A. F. Kl.II Verso: in Grafitstift: AL 855, C 10340
Maße: 19,4 x 26 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10340
 
 Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Zeit unbekannt. Alfred Ludwig F. geboren am 28. Juli 1923, war der Sohn von Emanuel F.,  geboren am 31. März 1888 in Marktheidenfeld, und dessen Ehefrau Henriette F., geborene S., geboren am 9. Januar 1891 in Sontra. Die Familie wohnte in der Horst-Wessel-Straße 60 (Kölner Straße) und wurde am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert.
Alfred starb dort am 28. Mai 1942.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Wäsche auf der Leine
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 682, C 10348
Maße: 24,1 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10348
KünstlerIn: Günther Cahn (geb. 17.08.1925), VI. Klasse Titel: Baumschule
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten mittig: G. Cahn Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: G. Cahn Verso: in Grafitstift: 85, Baumschule, VI Schj, 1.38, 1983/71-60, C 10218 in Farbstift rot: 246 unterstrichen
Maße: 20,9 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Deckweiß auf Papier
Datierung: 1938
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10218
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule. Günther Cahn wurde am 17. August 1925 in Düsseldorf als zweites Kind der Eheleute Hermann und Johanna Cahn, geb. Herz, geboren. Sein Vater stammte aus Beckrath bei Rheydt, seine Mutter aus Düsseldorf. Sein Bruder Helmut war am 25. August 1923 in Düsseldorf zur Welt gekommen. Die Familie wohnte auf der Bilker Allee 136. Später zogen sie um in die Martinstraße 73. Nach der Pogromnacht 1938 beschlossen seine Eltern, Günther und seinen Bruder mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Günther Cahn verließ Düsseldorf am 27. März 1939. Während des Krieges wurde er als "feindlicher Ausländer" von Großbritannien nach Kanada deportiert. Dort lebt er auch heute noch. Seine Eltern wurden am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert und dort ermordet.


KünstlerIn: --- (geb. 06.02.1923) Titel: --
Beschriftung: Künstlersignatur: Verso mittig: --- Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: ---, geboren 1923, 8 Jahre, C 10317
Maße: 11,8 x 16,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Farbstift, Grafitstift, Pastell auf Papier
Datierung: 1931
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10317
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, April 1937 und vorher. --- wurde am 6. Februar 1923 als Kind des ostjüdischen Ehepaars --- und ---, geborene ---, in Polen geboren. Ihr Bruder --- kam am 11. August 1924, ihre Schwester --- am 17. Dezember 1925 in Glogow, Galizien, zur Welt. In Düsseldorf wohnte die Familie --- in der Harkortstraße 13. Nach den Ereignissen der Pogromnacht 1938 entschloss sich die Familie zur Flucht nach Belgien. Im März 1939 konnten sie dorthin einreisen. --- und ihr Bruder --- konnten 1940 nach Palästina weiter emigrieren.
 
 
KünstlerIn: Margot Alexander (geb. 15.03.1926), VI. Klasse Titel: Radschläger
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten links: M. Alexander Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Wasserfarbe: M. Alexander Verso: in Grafitstift: Düsseldorfer Radschläger, VI Schulj, 4.37, 2, Monjau 2, 1983/71-127, C 10302
Maße: 27,4 x 20,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10302
Provenienz: Nachlass Julo Levin
Objektbeschreibung: Zeichenunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 6. Schuljahr, 1937. Margot wurde 1926 in Mannheim als Tochter des Kaufmanns Arthur Alexander und dessen Frau Rosita, geborene Marx, geboren. 1928 zog die Familie nach Düsseldorf. Margot besuchte die Jüdische Schule in der Kasernenstraße bis 1938. Nachdem die Schule in der Pogromnacht 1938 zerstört worden war, zog Margot mit ihrer Mutter zu den Großeltern nach Königheim in Baden. Im September 1939 mussten alle jüdischen Bürgerinnen und Bürger in Königheim in ein sogenanntes "Judenhaus" ziehen. Am 20.Oktober 1940 wurde Margot mit ihrer Mutter nach Frankreich in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert. Sie verbrachten dort ungefähr fünf Monate bis sie nach Marseille reisen durften, da ihre Auswanderungspapiere für Amerika vorlagen. Die tatsächliche Emigration gelang im Juli/August 1941. Margot reiste mit ihrer Mutter über Spanien nach Lissabon. Von dort legten sie eine 37 Tage dauernde Schiffsreise nach New York zurück. In New York besuchte Margot Alexander die Mittelschule und arbeitete dann als Büroangestellte. Sie heiratete und lebt heute als Margot Gold in den USA.
 
KünstlerIn: Künstler unbekannt (Name von Carl Lauterbach überklebt), V. Schuljahr,  5th degree Titel: Abschied
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 831, C 10305 (ausradiert Abschied, V Schj, 12.37, 2, überklebt Name? oben)
Maße: 21 x 27,4 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10305
Provenienz: Nachlass Julo Levin
 
KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Abschied
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: C 8382, AL 639 durchgestrichen
Maße: 17,2 x 25,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 8382
 

Donnerstag, 1. März 2012

Zeichnungen von Kindern und Künstlern: Tiere und Mensch


Die Schule

Eine kleine jüdische Privatschule hatte es in Düsseldorf bereits zwischen 1824 und 1877 in der Marienstraße gegeben, und auch in der alten Synagoge an der Kasernenstraße wurden die jüdischen Kinder in Religion, hebräischer Sprache und jüdischer Geschichte unterrichtet. Die meisten Kinder aus der stetig wachsenden Düsseldorfer Gemeinde besuchten jedoch christliche und staatliche Schulen, Rabbiner und Vorbeter waren sonntags für die religiöse Bildung zuständig.

Das Jahr 1933, in dem Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, veränderte in Düsseldorf auch die kommunale und staatliche Schul- und Bildungspolitik: Zunächst wurden „nichtarische“ Lehrerinnen und Lehrer verdrängt und entlassen, danach zunehmend auch jüdische Kinder durch die Schulbehörden ausgegrenzt oder vom Unterricht ausgeschlossen. Die jüdische Gemeinde Düsseldorf hatte in dieser Zeit etwas über 5.000 Mitglieder, von denen bis Kriegsbeginn rund die Hälfte aus der Stadt und aus Deutschland emigrieren konnte.

Am 1. April 1935 wurde im direkt neben der großen Synagoge gelegenen Rabbinerhaus an der Kasernenstraße 67b eine „Private Jüdische Volksschule“ eröffnet. Unterrichtet wurden hier Hebräisch und jüdische Geschichte, Englisch oder Französisch als Wahlfächer, Deutsch und Rechnen, Naturlehre, Sport, Zeichnen und Musik. Auf eine mögliche Ausreise bereiteten die Fächer Palästinakunde, Geografie und Neuhebräisch vor. Ab dem neunten und zehnten Schuljahr standen die berufsvorbereitenden Fächer im Mittelpunkt der Lehrpläne: Werkunterricht und Kochen, Gartenbau, kaufmännisches Rechnen, Kurzschrift und Maschinenbau. In der Zeit der Ausgrenzung und Verfolgung sollten die Schülerinnen und Schüler durch regelmäßige Schulfeste, gemeinsame Ausflüge und ein starkes Gemeinschaftsgefühl auch eine positive Haltung zum Judentum und seiner Kultur entwickeln. Die Schule, eine „Erziehungsgemeinschaft“, wurde so für die noch in der Stadt verbliebenen Kinder zu einem „Zuhause“ in einer feindlichen Umwelt. In einer stillgelegten Fabrik in der Königsberger Straße, die dem jüdischen Unternehmer und Ingenieur Neumann gehörte, fand der Sportunterricht statt. Das Gelände und eine der beiden großen Hallen wurden während der Schulferien für die Naherholung der Kinder genutzt.

In der Nacht zum 10. November 1938 wurden die Synagoge und auch das daneben liegende Rabbinerhaus mit der Volksschule verwüstet, entweiht und in Brand gesteckt. Der Zerstörung in der „Pogromnacht“ waren die Schulräume, das Mobiliar, die Schulbücher und Unterlagen zum Opfer gefallen. In den meisten jüdischen Familien hatten die Kinder in diesen Tagen und Nächten Erfahrungen mit Überfällen, Gewalt und Verhaftungen machen müssen. Der Schulbetrieb wurde nach dem Pogrom im Gemeindehaus an der Grafenberger Allee 78 provisorisch fortgeführt.

Bis 1939 übte die Schulbehörde der Stadt Düsseldorf die Aufsicht über die jüdische Volksschule aus und finanzierte noch die Gehälter des Lehrerkollegiums. Dann wurde die Anstalt von der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ übernommen. Im Oktober 1941 setzten die Deportationen deutscher Juden in Ghettos und Lager in den besetzten Gebieten in Polen und dem Baltikum ein: Mit der Verschleppung von 1.003 Menschen aus dem ganzen Niederrheingebiet über den Güterbahnhof in Derendorf in das Ghetto von Litzmannstadt (Łodz) begann dieses Kapitel auch in Düsseldorf. Viele jüdische Kinder, auch Schüler der Volksschule, wurden mitsamt ihren Eltern verschleppt und später ermordet. Die Schule, die noch im Winter 1941 nach Duisburg verlegt werden sollte (aber nicht verlegt wurde), geriet in einen raschen Auflösungsprozess, der am 30. Juni 1942 mit der endgültigen Schließung endete.


Heute stellen wir die 5. und 6. Kategorie vor:

Tiere und Mensch


Tiere


KünstlerIn: Georges R. (01.06.1924 - 26.02.1982), VII. Klasse Titel: Elefantendressur im Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto Mitte oben: G. R. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: G. R., 7. Schuljahr Verso: in Grafitstift: 7. Schj, 1983/71-420, C 10366 in Tinte: Ungültig!!, R. G. R. (durchgestrichen) in Farbstift rot: 5
Maße: 24,3 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10366
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 7. Schuljahr, 1937. Georges R. wurde am 1. Juni 1924 in Düsseldorf geboren. Sein Bruder Robert war zwei Jahre älter als er. Die Familie wohnte in der Lindemannstraße 49. Der Vater Jakob R. stammte aus Baden und arbeitete in Düsseldorf als Generaldirektor der Firma Adler. Die Mutter, Claire R., geborene G., besaß die Schweizer Staatsbürgerschaft. Vor der Emigration der Familie im März 1938 wohnten R.s in der Brehmstraße 43. Am 26. März 1938 meldete sich die gesamte Familie nach New York, USA, ab. Georges R. verstarb in Amerika am 26. Februar 1982.


KünstlerIn: Inge L. (geb. 09.10.1925), VI. = III. Klasse Titel: Stier vor Minos
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben mittig: I. L. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Klasse 3, I. L., 6. Schuljahr Verso: in Grafitstift: VI Schj, Stier von Minos, 6.37, 1989/1-18, C 8286 (ausradiert 2)
Maße: 20,9 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8286
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1937. Inge L. kam am 9. Oktober 1925 als Tochter von Max, geboren am 6. Februar 1885, und Hilde L., geborene G., geboren am 20. Januar 1895, zur Welt. Ihre Schwestern, Miriam, geboren am 19. Mai 1928, und Ilse, geboren am 17. August 1921, wuchsen mit ihr in Düsseldorf auf. Sie wohnten mit ihren Eltern am Fürstenplatz 10. Im Zuge des Novemberpogroms wurde ihr Vater vom 10. November bis 16. November 1938 im Polizeigefängnis inhaftiert und anschließend in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Sie, ihre Mutter und ihre Schwestern emigrierten am 19. März 1939 auf der "St. Louis" über Holland nach Cuba. Von dort kamen sie wieder nach Holland zurück. Sie wurden verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert. Sie und ihre Schwestern überlebten. Ihre Mutter starb wenige Wochen vor der Befreiung, am 22. März 1945, im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

KünstlerIn: Inge L. (geb. 09.10.1925) Titel: Herakles
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: I. L. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: I L., 6. Schuljahr Verso: in Grafitstift: VI Schj, Herakles, 6.37, 1989/1-19, C 8287 (ausradiert 2)
Maße: 20,9 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8287
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1937. Inge L. kam am 9. Oktober 1925 als Tochter von Max, geboren am 6. Februar 1885, und Hilde L., geborene G., geboren am 20. Januar 1895, zur Welt. Ihre Schwestern, Miriam, geboren am 19. Mai 1928, und Ilse, geboren am 17. August 1921, wuchsen mit ihr in Düsseldorf auf. Sie wohnten mit ihren Eltern am Fürstenplatz 10. Im Zuge des Novemberpogroms wurde ihr Vater vom 10. November bis 16. November 1938 im Polizeigefängnis inhaftiert und anschließend in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Sie, ihre Mutter und ihre Schwestern emigrierten am 19. März 1939 auf der "St. Louis" über Holland nach Cuba. Von dort kamen sie wieder nach Holland zurück. Sie wurden verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert. Sie und ihre Schwestern überlebten. Ihre Mutter starb wenige Wochen vor der Befreiung, am 22. März 1945, im Konzentrationslager Bergen-Belsen.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 844, C 10332 (ausradiert VI Schj, Zirkus, 5.37)
Maße: 19,9 x 27,8 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10332

KünstlerIn: Henni S. (geb. 23.09.1925) Titel: Rinderhirt
Beschriftung: Künstlersignatur: Verso mittig: Henni S. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Henni S. Kl. III, AL 846, C 10326
Maße: 19,9 x 27,5 cm, Höhe diveriert um 4 mm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, Farbstift, vermutlich Tusche auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10326

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule. Henni S. wurde am 23. September 1925 geboren. Ihre Geschwister waren Otylia Leo und Etta S. Henni wurde am 8. Dezember 1938 nach Holland geschickt, zunächst nach Amsterdam, dann in ein Kinderheim in Hoogereen, dann nach Antwerpen/Belgien, nach Frankreich, Spanien und zuletzt nach Curia (Portugal). Im Jahre 1941, nach langer Wartezeit für ein Visum nach Amerika, gelang ihr die Überfahrt mit dem Schiff "Nyassa" in die USA.

KünstlerIn: Moses F. (geb. 16.01.1922), IX. Klasse Titel: Harry Piel
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Moses F., Harry Piel, 1983/71-240, C 10300
Maße: 24,5 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10300
Provenienz: Nachlass Julo Levin
 Objektbeschreibung:  Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule.
Moses F. wurde am 16. Januar 1922 geboren. Im Zuge der Verschleppung der polnischstämmigen Juden aus Düsseldorf wurde er am 28. Oktober 1938 nach Zbaszyn an der deutsch-polnischen Grenze deportiert.

KünstlerIn: Edith F. (23.05.1928 - 05.03.1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet), IV. Klasse Titel: Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: E. F. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Wasserfarbe: E. F. Verso: in Grafitstift: 19, IV Schj, 2.38, 2, 1983/71-548, C 10339 in Farbstift rot: 235 unterstrichen
Maße: 21 x 28,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift, Farbstift, Pastell auf Papier
Datierung: 1938
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10339
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Februar 1938. Edith F. wurde am 23. Mai 1928 als Tochter von Paul und Berta F., geborene C. , geboren. Edith hatte zwei Geschwister: Gottlieb (geboren 1931 in Düsseldorf) und Eleonore (geboren 1925 in Düsseldorf). Die Familie wohnte zuletzt in der Hohestraße 8 und emigrierte am 31. Januar 1939 nach Rotterdam. Edith wurde am 2. März 1943 über das Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor deportiert, ebenso wie ihr Bruder Gottlieb, der gemeinsam mit allen Kindern und Betreuern des Jüdischen Jungen-Waisenhauses aus Amsterdam über Westerbork nach Sobibor deportiert und ermordet wurde. Ihre Schwester Eleonore überlebte.


KünstlerIn: Kurt L. (geb. 06.09.1923), VIII. Klasse Titel: Bison, Ernte
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: Kurt L. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Tinte: Kurt L. Klasse 1 Verso: in Grafitstift: VII Schj, Bison, 10.37, 1983/71-448, C 10342
Maße: 21 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: recto: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier; verso: Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10342
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Oktober 1937. Kurt L. wurde am 6. September 1923 geboren. Seine Eltern waren Hugo L., geboren am 5. Januar 1889 in Bocholt, und Johanna L., geborene D. , geboren am 4. August 1892 in Hüls (heute Krefeld-Hüls). Sein Bruder Rudi war zwei Jahre jünger. Kurt wohnte 1938 mit seiner Familie in der Harleßstraße 6 und wurde im Zuge des Novemberpogroms im Polizeigefängnis inhaftiert. Sein Vater und sein Bruder Rudi wurden ebenfalls verhaftet und am 16. November 1938 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Beide kamen im Dezember zurück. 1939 schickten seine Eltern ihn und seinen Bruder Rudi mit einem "Kindertransport" nach England. Seine Eltern blieben in Düsseldorf und wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Sie haben nicht überlebt.
KünstlerIn: Günther Cahn (geb. 17.08.1925), VI. Klasse Titel: Herkules und Riese
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: G Cahn Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: G Cahn Verso: in Grafitstift: VI Schj, Herkules u Riese, 7.37, 11 Jahre, 1989/1-58, C 10267
Maße: 23,9 x 31,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10267

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule. Günther Cahn wurde am 17. August 1925 in Düsseldorf als zweites Kind der Eheleute Hermann und Johanna Cahn, geb. Herz, geboren. Sein Vater stammte aus Beckrath bei Rheydt, seine Mutter aus Düsseldorf. Sein Bruder Helmut war am 25. August 1923 in Düsseldorf zur Welt gekommen. Die Familie wohnte auf der Bilker Allee 136. Später zogen sie um in die Martinstraße 73. Nach der Pogromnacht 1938 beschlossen seine Eltern, Günther und seinen Bruder mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Günther Cahn verließ Düsseldorf am 27. März 1939. Während des Krieges wurde er als "feindlicher Ausländer" von Großbritannien nach Kanada deportiert. Dort lebt er auch heute noch. Seine Eltern wurden am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert und dort ermordet.


KünstlerIn: Margot S. (geb. 14.04.1924, 1944 in das Konzentrationslager Stutthof deportiert), VII. Klasse Titel: Afrika
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10337
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, März 1937. Margot S. wurde am 14. April 1924 in Lank-Latum bei Krefeld geboren. Am 11. Dezember 1941 wurde sie in das Ghetto von Riga deportiert. Von dort kam Margot als KZ-Häftling am 9. August 1944 in das Konzentrationslager Stutthof. Hier verliert sich ihre Spur.


KünstlerIn: Cilli Gellert (1925 - 2001), VI. Klasse Titel: Jagd
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten links: Cilli Gellert Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Cilli Gel=lert Verso: in Grafitstift: Cilli Gellert, VI Schj, Jagd, 10.37, 2-3, 1983/71-660, C 10338
Maße: 20,9 x 27,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10338
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Cilli (Cecilia) Gellert wurde am 8. Januar 1925 als Tochter des Kaufmanns Jakob Gellert und seiner Frau Rosa Gellert, geborene Tugendhaft, geboren. Sie hatte drei Geschwister: Oskar (geboren 1920), Paula (geboren 1922) und Bernhard (geboren 1929). Cilli lebte mit ihrer Familie zunächst in der Charlottenstraße 28, später in der Steinstraße 84. Sie emigrierte am 29. Februar 1938 nach Amby in die Niederlande. Ihr Bruder Oskar wurde am 26. Juni 1943 in Holland verhaftet und drei Tage später am 29. Juni über das Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor deportiert. Dort wurde er am 2. Juli 1943 ermordet. Cilli Gellert überlebte den Holocaust und lebte später als Cilly Shkedy in Israel.


KünstlerIn: Leo R. (geb. 21.07.1924) Titel: Jäger
Beschriftung: Signatur: Recto unten links: Leo-Wolf K. Beschriftungen: Recto: in Aquarell: Leo-Wolf K. Verso: in Grafitstift: C 10063, 1983/71-63 Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin
Maße: 27,8 cm x 21 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10063
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1936 - 1938. Leo R.s Eltern waren der Kaufmann Simon R., geboren am 10. April 1900 in Lancut, und Rosa R., geborene B., geboren am 18. Juli 1898 in Zelder. Er hatte zwei Geschwister: seine Schwester Gerda (geboren 1922) und sein Bruder Herbert R. (geboren 1926). Sie wohnten in der Schadowstraße 41 und zogen am 29. August 1934 in die Marktstraße 11.

KünstlerIn: --- (geb. 1923), VIII. Klasse Titel: Walfänger
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: --- Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Wasserfarbe: --- Verso: in Grafitstift: VIII Schj, 12.37, 2, 1983/71-339, C 8367
Maße: 21 x 27,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8367
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 und 1938. --- kam am 23. Juli 1923 in Düsseldorf als erstes Kind des Kaufmanns --- und dessen Frau ---, geborene ---, zur Welt. Sein Bruder --- kam 1926 in Düsseldorf zur Welt. Ihre Eltern hatten 1922 in Münster geheiratet und waren nach Düsseldorf gezogen, da dort auch die Eltern und Geschwister von --- lebten. Die Familie traf sich oft zum gemeinsamen Essen oder Freizeitaktivitäten. In der Pogromnacht 1938 wurde sein Vater --- verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung am 6. Dezember 1938 kehrte er zu seiner Frau und seinen Söhnen nach Düsseldorf zurück. --- wurde von seinen Eltern 1939 auf einen Kindertransport nach England geschickt und so vor den Verfolgungen der Nationalsozialisten gerettet. Mit in dem Transport vom 14. Februar 1939 waren weitere neun Kinder aus der Düsseldorfer Jüdischen Gemeinde. In --- Abteil waren außer ihm noch sein Freund --- und die Brüder --- und ---. Als die Deutschen 1940 die Niederlande und Frankreich besetzten, gehörte --- zu denjenigen deutschen Flüchtlingen in England, die "vorsorglich" interniert wurden ("Kategorie B"). Nach dem Krieg nannte er sich --- und lebt in Melbourne, Australien. Er arbeitete dort als Maschinenbauer und Maschinenbauzeichner.


KünstlerIn: Klaus Sonnenberg (geb. 22.11.1925), VI. Klasse Titel: Fischer
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto links unten: S. Klaus Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: S. Klaus Verso: in Grafitstift: VI Schulj, Fischer, 9.37, 1989/1-24, C 10264
Maße: 21,1 x 27,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10264
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 und 1938. Klaus Sonnenberg wurde am 22. November 1925 in Düsseldorf geboren. Er hatte zwei Schwestern, Margot (geboren 1923) und Hannelore (geboren 1933). Ihr Vater arbeitete als Kaufmann in der Schuhbranche in der Firma "Julius Segall" des Bruders ihrer Mutter Hilda Henriette Sonnenberg, geborene Segall. Die Familie Sonnenberg wohnte in der Blücherstraße 69 und emigrierte am 19. April 1938 nach Philadelphia, USA.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Fischer
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 835, C 10336 (ausradiert VIII ?, 5.39)
Maße: 29,8 x 20,3 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1939
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10336

KünstlerIn: Dorrit M. (geb. 27.06.1924), VII. Klasse Titel: Elefant
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten mittig: Dorit M. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Dorit M. Verso: in Grafitstift: VII Schj, Elefant, 5.37, 1989/1-57, C 8307
Maße: 22,9 x 31,8 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8307
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Dorrit M. wurde 1924 als zweites Kind des Rechtsanwalts Dr. Max M. (1886-1947) und dessen Frau Marta, geborene C., in Düsseldorf geboren. Ihr Bruder Dieter war vier Jahre älter als sie. Die Familie wohnte in der Faunastraße 53 in Düsseldorf und seit Anfang der 1930er Jahre in der Grunerstraße 22. Ihr Vater war von 1933 bis 1939 im Vorstand der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Doritt besuchte zunächst die Volksschule in der Brehmstraße. Anschließend bestand sie die Aufnahmeprüfung des Auguste-Viktoria-Lyzeums, wurde aber wegen des mangelnden "Ariernachweises" nicht aufgenommen. Daher musste sie auf die Private Jüdische Volksschule wechseln. Ihr Vater arbeitete seit Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als Berater und Bevollmächtigter für jüdische Auswanderer. Diese Arbeit übte er bis Ende 1938 gemeinsam mit Josef N. aus. Während des Novemberpogroms 1938 wurde ihr Vater inhaftiert und bis zum 15. November 1938 im Polizeigefängnis festgehalten. Nach den Erfahrungen der Pogromnacht entschlossen sich Dorrits Eltern, Dorrit am 11. Februar 1939 nach Bournemouth, England auf eine Schule zu schicken. Die Eltern selbst flohen im September 1939 nach Brüssel in Belgien. Dorrit M. heiratete und lebt mittlerweile als Dorrit P. in den USA.


KünstlerIn: Dora Moritz (geb. 17.12.1925) Titel: Elefant
Beschriftung: Künstlersignatur: Verso unten links: Dora Moritz Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Dora Moritz, 1983/71-203, C 10228
Maße: 20,4 x 27 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Pastell auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10228
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937. Dora Moritz wurde am 17. Dezember 1925 geboren. Ihre Eltern waren Max Moritz, geboren am 31. Mai 1900 und Anneliese Moritz, geborene Schmidt, geboren am 24. Dezember 1899. Mit den Eltern, seinem Bruder Isaak, Jahrgang 1924, und seiner Schwester R., Jahrgang 1923, wohnte er in Düsseldorf auf der Harkortstraße 13. Dora besuchte den jüdischen Kindergarten, wo Julo Levin mit der Kindergärtnerin befreundet war und sich die Zeichnungen der Kinder schenken ließ. Die 4-jährige Dora malte in dieser Zeit zumeist das gleiche Motiv - ein Häuschen mit Garten - und schrieb ihren Namen auf die Zeichnungen.
Nach dem Novemberpogrom 1938 emigrierte die Familie im März 1939 nach Belgien. Dora und ihr Bruder gelangten von dort 1940 nach Palästina. Ihre 93-jährige Großmutter blieb in Düsseldorf und wurde später nach Theresienstadt deportiert. Dora heißt heute Dvora Diskin und lebt in Israel.
 
 
KünstlerIn: Künstler unbekannt, VIII. Klasse, VIII Titel: Kuh
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Tier 13, VII Schulj, 4.37, 2-3, 1983/71-540, C 10324
Maße: 24,3 x 31,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, vermutlich Tusche auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10324
 
KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Hühnerhof
Beschriftung: Signatur: keine Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Tier 6, C 10062, 1983/71-62 Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin
Maße: 28 cm x 21,9 cm Höhe diveriert um 2mm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10062
 

Mittwoch, 22. Februar 2012

Zeichnungen von Kindern und Künstlern: Gruppen

Die Erinnerungen

Seit den 1980er Jahren gibt es Besuchsprogramme für ehemalige Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die als Juden zwischen 1933 und 1945 aus der Stadt fliehen mussten und heute in Ländern auf der ganzen Welt leben. Zunächst wurden sie durch die Landeshauptstadt als Reisegruppen, später überwiegend als Einzelbesucher empfangen.

Die 1987 eröffnete Mahn- und Gedenkstätte kümmert sich um die Gäste, hält zu ihnen engen Kontakt, führt biografische Interviews durch und sammelt historische Dokumente und Fotos der Familien. Bis heute besuchen die ehemaligen Düsseldorfer mit ihren Familien ihre ehemalige Heimatstadt, begeben sich in der Stadt ihrer Kindheit auf Spurensuche, besuchen ehemalige Wohnorte, den Rhein und die Altstadt oder Gräber auf dem jüdischen Friedhof.

Viele von ihnen waren Schülerinnen und Schüler der jüdischen Volksschule und besuchten den Kunst- und Zeichnunterricht von Julo Levin. Ein emotional bedeutendes Element dieser Besuche ist der Blick auf die Kinderzeichnungen, die im Stadtmuseum Düsseldorf aufbewahrt werden. Die Besucher selbst oder ihre Angehörigen haben diese Bilder vor rund sieben Jahrzehnten gemalt.

Wenn es sich um Zeichnungen ermordeter Angehöriger handelt, sind diese Bilder oftmals die einzigen oder letzten Erinnerungsstücke an Brüder, Schwestern, Cousins, Cousinen oder Freunde und Nachbarskinder, denn auf der Flucht oder bei dem Pogrom 1938 gingen viele persönliche Dokumente, Fotos oder Bilderalben unwiederbringlich verloren. Nicht selten konnten Farbkopien der Zeichnungen an die Angehörigen oder die ehemaligen Schüler übergeben werden.

Heute stellen wir die 4. Kategorie vor:

Gruppen


KünstlerIn: Ingeborg Straus (1923 - 2009) Titel: Straßenmusikanten
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: I. Straus Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Tinte: I. Straus Verso: in Grafitstift: AL 561, C 10354
Maße: 26,4 x 29,6 cm, rechter Rand unregelmäßig (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, Tinte auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10354
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, November 1936. Ingeborg Straus, geboren am 24. September 1923, war die Tochter von Leo, geboren am 24. August 1895 im hessischen Gedern, und Else Straus, geborene Rösche, geboren am 6. September 1895 in Berlin, und die Zwillingsschwester von Gisela. Die Zwillinge hatte noch einen jüngeren Bruder: Rudi Straus, geboren am 19. Februar 1927 in Krefeld. Die gesamte Familie emigrierte am 21. Juni 1938 in die USA und zog nach Detroit, wo ein Bruder Leo Straus´, Hugo, lebte. Inge heiratete 1942 Oscar Kramer. mit dem sie fünf Kinder hatte. Sie lebte bis zu ihrem Tod in der Gegend von Detroit, wo sie sehr aktiv in der jüdischen Gemeinschaft war. Zusammen mit ihrem Bruder Rudi arbeitete sie als Immobilienkauffrau. Sie ist 2009 gestorben.


KünstlerIn: Henni Breslauer (geb. 26.01.1928) Titel: Die Verschwörung
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: Henni Breslauer Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Die Verschwörung, Henni Breslauer Verso: in Grafitstift: 1989/71-233, C 8345 in rotem Farbstift: 11
Maße: 21 x 27,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, Farbstift, Tinte auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8345
Provenienz: NL Julo Levin
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Mai + Juni 1937. Henni Breslauer wurde am 26. Januar 1928 als zweites Kind des Versicherungsvertreters Ludwig Breslauer und dessen Frau Rosa, geborene Herz, in Düsseldorf geboren. Ihr Vater stammte aus Polen, ihre Mutter aus der Schweiz. Henni´s Bruder Paul war zwei Jahre älter als sie. Die Familie wohnte in der Herderstraße 63. Nachdem die Familie Breslauer in der Pogromnacht 1938 überfallen worden war, verließ ihre Mutter mit Henni und ihrem Bruder Deutschland und wanderte auf der Schweizer Einwanderungsquote nach Amerika ein. Der Vater musste zunächst in Düsseldorf zurückbleiben, weil er als deutsch-polnischer Jude so schnell kein Visum für Amerika bekam. Erst Anfang 1940 gelang es Ludwig Breslauer, Deutschland zu verlassen und in Amerika wieder mit seiner Familie zusammen zu leben. Henni heißt heute Henni Padawer und lebt in den USA.



KünstlerIn: Stella S. (geb. 10.04.1928, 1941 in das Ghetto Minsk deportiert und dort später ermordet), IV. Klasse Titel: Zigeuner
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto rechts unten: Stella S. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Tinte: Stella S. Verso: in Grafitstift: IV Schj, Zigeuner, 10.37, 2-3, 1983/71-517
Maße: 21 x 27,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8380
Provenienz: NL Julo Levin
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + Februar 1938. Stella S. wurde als zweites Kind des Ehepaars Hugo und Henriette S., geborene L., in Düsseldorf geboren. 1924 war ihr Bruder Kurt zur Welt gekommen. Beide besuchten die Private Jüdische Volksschule in Düsseldorf. Zuletzt wohnte die Familie in der Mozartstraße 19. Am 10. November 1941 wurde Stella mit den Eltern und ihrem Bruder in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.


KünstlerIn: Gertrud K. (geb. 06.10.1925), VII. Klasse Titel: Wilhelm Tell
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: Gertrud K. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Gertrud K. Verso: in Grafitstift: VII Schj, Tell, 10.37, 2-, 1983/71-399, C 10347
Maße: 21 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10347
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Oktober 1937. Gertrud K. war die Tochter von Leib und Lisa K., geborene M., und lebte mit ihren Eltern und den Geschwister Moritz, Bernhard und Ida in Düsseldorf in der Karlstraße 99. Am 25. Mai 1936 verstarb ihr Vater Leib K. in Düsseldorf. Am 27. November 1936 zog die Witwe K. um in die Kurfürstenstraße 59, wo auch ihr Bruder Josef M. wohnte. Der weitere Lebensweg der Familie K. ist leider bisher nicht bekannt.


KünstlerIn: Inge L. (geb. 09.10.1925) Titel: 3 Freundinnen
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: Inge L. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Inge L. Verso: in Grafitstift: AL 714, C 10311
Maße: 24,3 x 31,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10311
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1937. Inge L. kam am 9. Oktober 1925 als Tochter von Max, geboren am 6. Februar 1885, und Hilde L., geborene G., geboren am 20. Januar 1895, zur Welt. Ihre Schwestern, Miriam, geboren am 19. Mai 1928, und Ilse, geboren am 17. August 1921, wuchsen mit ihr in Düsseldorf auf. Sie wohnten mit ihren Eltern am Fürstenplatz 10. Im Zuge des Novemberpogroms wurde ihr Vater vom 10. November bis 16. November 1938 im Polizeigefängnis inhaftiert und anschließend in das (aus Restaurierung): Dachau verschleppt. Sie, ihre Mutter und ihre Schwestern emigrierten am 19. März 1939 auf der "St. Louis" über Holland nach Cuba. Von dort kamen sie wieder nach Holland zurück. Sie wurden verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert. Sie und ihre Schwestern überlebten. Ihre Mutter starb wenige Wochen vor der Befreiung, am 22. März 1945, im Konzentrationslager Bergen-Belsen.


KünstlerIn: Rolf B. (12.09.1924 - 09.07.1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet), VII. Klasse Titel: Schotten
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: Rolf B. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Rolf B., 7. Schulj. Verso: in Grafitstift: VII Schj, Schotten, 10.37, 1989/1-27, C 8362 (ausradiert 2+)
Maße: 21 x 27,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8362
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Rolf B. kam am 12. September 1924 in Düsseldorf als Sohn des Kaufmanns Adolf Isidor B. und dessen Frau Rosa, geborene B., zur Welt. Er hatten einen vier Jahre älteren Bruder Helmut sowie einen Halbbruder aus der ersten Ehe seines Vaters: Alfred B. (geboren 1912 in Düsseldorf). Im Dezember 1934 musste die Familie B. ihre Wohnung in der Hüttenstraße 129 aufgeben und in die Schwerinstraße 53 umziehen, da Adolf B. wegen seiner jüdischen Herkunft seine Arbeitsstelle verloren hatte. Rolf B. besuchte ab 1935 die jüdische Schule in der Kasernenstraße in Düsseldorf. Rolf floh 1939 alleine in die Niederlande (Boxmeer), nachdem er zuvor einige Zeit in Emmerich gelebt hatte. In den Niederlanden fand er eine Anstellung als Butler bei der jüdischen Familie L. in Boxmeer. Als Jude wurde er in den Judendurchgangslagern Vught und in Westerbork festgehalten. Am 6. Juli 1943 wurde Rolf B. vom Lager Westerbork nach Sobibor deportiert und dort am 9. Juli 1943 ermordet. Seine Eltern und sein Bruder waren in Düsseldorf geblieben und wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Sie haben nicht überlebt.

KünstlerIn: Sella Helga P. (geb. 08.04.1924, 1941 in das Ghetto Minsk deportiert und dort später ermordet), VII. Klasse Titel: Bergamaskertanz
Material/Technik: Wasserfarbe auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10333
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Januar + März 1937. Sella P. wurde am 8. April 1924 in Düsseldorf geboren. Ihr Vater war Albert Aron P., geboren am 21. November 1879 in Kappel. Ihre Mutter Johanna P., geborene W., stammte aus Schlitz, Lauterbach, in Hessen. Die Familie P. wohnte zuletzt in Düsseldorf in der Adersstraße 8. Am 10. November 1941 wurden alle drei in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.
 
KünstlerIn: Werner Frankenberg (geb. 06.10.1927), IV. Klasse Titel: Straßenszene
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben mittig: Werner Frankenberg Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Tinte: Werner Frankenberg Verso: in Grafitstift: IV Schj, 2.38, 2+, 1983/71-518, C 10245
Maße: 21 x 27,8 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Pastell, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1938
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10245
 Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1938. Werner Frankenberg wurde in Bigge am 6. Oktober 1927 geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Fritz Frankenberg und dessen Frau Berta, geborene Jakobson. Ab 1937/38 besuchte Werner die Jüdische Schule in Düsseldorf, da sein weiterer Schulbesuch in Bigge wegen antisemitischer Anfeindungen nicht mehr möglich war. In Düsseldorf wohnte Werner bei seinem Onkel Max Frankenberg. Sein Cousin Hans (geboren 1926) war ebenfalls Schüler der Privaten Jüdischen Volksschule. Die Familie Frankenberg emigrierte nach Israel. Werner Frankenberg lebt als Meir Frankenberg in Israel.


KünstlerIn: Leo R. (geb. 21.07.1924), VI. Klasse (Name recto von Carl Lauterbach ausradiert) Titel: Szene
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 699, C 10327 (ausradiert Leo K., VI Schj, 3.38, 2-3)
Maße: 20,9 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte auf Papier
Datierung: 1938
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10327

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1936 - 1938. Leo R.s Eltern waren der Kaufmann Simon R., geboren am 10. April 1900 in Lancut, und Rosa R., geborene B., geboren am 18. Juli 1898 in Zelder. Er hatte zwei Geschwister: seine Schwester Gerda (geboren 1922) und sein Bruder Herbert R. (geboren 1926). Sie wohnten in der Schadowstraße 41 und zogen am 29. August 1934 in die Marktstraße 11.


KünstlerIn: Werner Frankenberg (geb. 06.10.1927), IV. Klasse Titel: Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben mittig: Werner Frankenberg Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift und Tinte: Werner Frankenberg Verso: in Grafitstift: IV Schj, 2.38, 1-2, 1983/71-505, C 10244
Maße: 21,1 x 27,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Pastell, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10244
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1938. Werner Frankenberg wurde in Bigge am 6. Oktober 1927 geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Fritz Frankenberg und dessen Frau Berta, geborene Jakobson. Ab 1937/38 besuchte Werner die Jüdische Schule in Düsseldorf, da sein weiterer Schulbesuch in Bigge wegen antisemitischer Anfeindungen nicht mehr möglich war. In Düsseldorf wohnte Werner bei seinem Onkel Max Frankenberg. Sein Cousin Hans (geboren 1926) war ebenfalls Schüler der Privaten Jüdischen Volksschule. Die Familie Frankenberg emigrierte nach Israel. Werner Frankenberg lebt als Meir Frankenberg in Israel.


KünstlerIn: Helmut M. (geb. 15.12.1923), VII. Klasse Titel: Fastnacht
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: H. M. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Tusche: H. M., 7. Schuljahr Verso: in Grafitstift: VII Schj, 2.38, 1, 1983/71-386, C 10349
Maße: 21 x 29,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, vermutlich Tusche auf Papier
Datierung: 1938
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10349
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Helmut M. wurde am 15. Dezember 1923 in Mönchengladbach-Rheydt geboren. Am 31. Juli 1939 konnte er nach England einreisen und lebte später in Palästina, dem heutigen Israel.


KünstlerIn: Marianne von Geldern (geb. 13.03.1928) Titel Sechs Männer mit Hut
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben links: Marianne von Geldern Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Marianne von Geldern 4. Schulj. Verso: in Grafitstift: IV Schj, 12.37, 2-3,1983/71-783 (766 durchgestrichen), C 8350
Maße: 20,9 x 27,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wachsstift, Grafitstift, Pastell auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8350
Provenienz: NL Julo Levin
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937+ 1938. Marianne von Geldern war die Schwester von Karla van Geldern. Ihr Vater verlor 1938 seine Arbeitsstelle bei den Rheinischen Margarinenwerken in Neuss. Sie und ihre Schwester besuchten von 1935 bis 1938 die Private Jüdische Volksschule in Düsseldorf. Ihr Vater meldete sich mit seiner Familie am 14. Januar 1939 nach Santiago de Chile ab. Im August 1956 heiratete Marianne Gert Rosenberg in Chile. Sie lebten dann zusammen in Broken Hill. Sie heißt heute Marianne Rosenberg und lebt in Spanien.


KünstlerIn: Günther Cahn (geb. 17.08.1925) Titel: Wirtshausszene
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: G. Cahn Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: 1983/71-250, C 10235
Maße: 22 x 41,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Pappe
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 1023

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule.
Günther Cahn wurde am 17. August 1925 in Düsseldorf als zweites Kind der Eheleute Hermann und Johanna Cahn, geb. Herz, geboren. Sein Vater stammte aus Beckrath bei Rheydt, seine Mutter aus Düsseldorf. Sein Bruder Helmut war am 25. August 1923 in Düsseldorf zur Welt gekommen. Die Familie wohnte auf der Bilker Allee 136. Später zogen sie um in die Martinstraße 73. Nach der Pogromnacht 1938 beschlossen seine Eltern, Günther und seinen Bruder mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Günther Cahn verließ Düsseldorf am 27. März 1939. Während des Krieges wurde er als "feindlicher Ausländer" von Großbritannien nach Kanada deportiert. Dort lebt er auch heute noch. Seine Eltern wurden am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert und dort ermordet.


KünstlerIn: Marianne Seligmann (geb. 26.11.1924), VII. Klasse Titel: Konzert
Maße: 24,3 x 31,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Objektnummer: SMD.C 10301
Provenienz: Nachlass Julo Levin
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 7. Schuljahr, 1937. Marianne Seligmann wurde am 26. November 1924 in Düsseldorf geboren und wuchs im Düsseldorfer Zooviertel auf. Die Familie bestehend aus ihrem Vater Leopold (19.01.1888 Düsseldorf - August 1944 Auschwitz) und ihrer Mutter Gertrude Seligmann, geborene Freund, (26.10.1902 Saaz, Böhmen - August 1944 deportiert nach Auschwitz, ermordet in Stutthof) wohnte in der Brehmstraße 31 und später in der Grabenstraße 2.
Marianne besuchte zunächst die Volksschule in der Brehmstraße und anschließend das Schuback-Schmidt-Lyceum in der Hohenzollernstraße. Zuletzt musste Marianne auf die 1935 neu gegründete Jüdische Schule in der Kasernenstraße wechseln. Marianne konnte mit einem der sogenannten Kindertransporte am 2. September 1939 nach Manchester, Großbritannien, einreisen. Ihre Eltern wurden am 27. Oktober 1941 ins Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert und wurden 1944 ermordet. Marianne Seligmann erlebte das Kriegsende in Großbritannien und zog in den 1950er-Jahren nach Israel. Dort heiratete sie Chanan Choresh und änderte ihren Vornamen in Miriam. 2012 lebt sie in Israel.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Musikkapelle im Hinterhof
Maße: 19,8 x 28,7 cm, untere Kante unregelmäßig (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Objektnummer: SMD.C 10328

KünstlerIn: Künstler unbekannt (Paechter)(Paechter) Titel: Musiker
Maße: 20,8 x 28,4 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1938
Objektnummer: SMD.C 10345

KünstlerIn: Kurt M. (geb. 07.02.1924), VI. Klasse Titel: Orchester
Maße: 24,1 x 31,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Farbstift, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Objektnummer: SMD.C 10239
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937. Kurt M. Eltern waren der aus Köln stammende Kaufmann Leo M. und seine Ehefrau Paula, geborene C.. Die Familie wohnte in der Bismarckstraße 94 und ab dem 10. März 1939 in der Karlstraße 23. Kurt feierte im April 1937 seine Barmizwa. Er war 1939 auf einem Ausbildungslehrgang für Auswanderer in der Gartenbauschule Ahlem, ging von dort nach Dänemark und 1941 nach Palästina. Seine Eltern wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt /Lodz deportiert. Sein Vater ist im Ghetto am 9. Juli 1942 verstorben. Seine Mutter wurde am 10. Juli 1944 ins Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert. Dort wurde sie ermordet.


KünstlerIn: Cilli Gellert (1925 - 2001), VI. Klasse Titel: Friseur
Maße: 21,1 x 27,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Objektnummer: SMD.C 10331
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Cilli (Cecilia) Gellert wurde am 8. Januar 1925 als Tochter des Kaufmanns Jakob Gellert und seiner Frau Rosa Gellert, geborene Tugendhaft, geboren. Sie hatte drei Geschwister: Oskar (geboren 1920), Paula (geboren 1922) und Bernhard (geboren 1929). Cilli lebte mit ihrer Familie zunächst in der Charlottenstraße 28, später in der Steinstraße 84. Sie emigrierte am 29. Februar 1938 nach Amby in die Niederlande. Ihr Bruder Oskar wurde am 26. Juni 1943 in Holland verhaftet und drei Tage später am 29. Juni über das Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor deportiert. Dort wurde er am 2. Juli 1943 ermordet. Cilli Gellert überlebte den Holocaust und lebte später als Cilly Shkedy in Israel.


KünstlerIn: Rudi H. (geb. 18.11.1925), VI. Klasse Titel: Friseur
Maße: 19,3 x 21 cm Höhe diveriert um 5 mm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Objektnummer: SMD.C 8357
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Rudi H. emigrierte am 20. Juni 1939 nach Dänemark.


KünstlerIn: Heinz S. (26.03.1926 - 11.05.1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet), VI. Klasse Titel: Friseur
Maße: 27,7 x 21 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, Tinte auf Papier
Datierung: 1938
Objektnummer: SMD.C 8319
  
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Februar 1938. Heinz S. kam am 26. März 1926 zur Welt. Seine Eltern waren Ernst S., geboren am 14. Januar 1890 in Neuss, und Erna S., geborene S., geboren am 16. Juli 1894 in Münster. Sein Bruder war G. S., geboren 1923. Sein Bruder wurde mit einem "Kindertransport" 1939 nach England gerettet. Heinz wurde am 27. Oktober 1941 nach Litzmannstadt/Lodz deportiert, von dort im Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof und dort ermordet.


KünstlerIn: Margot C. (10.12.1922 - März 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet), I. Klasse Titel: Schneider
Maße: 31,9 x 24,2 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Objektnummer: SMD.C 10316

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937. Margot C. wurde am 10. Dezember 1922 als einziges Kind der Eheleute Max und Gertrud C., geb. C., in Düsseldorf geboren. Ihr Vater stammte aus Strasburg in Westpreußen, ihre Mutter aus Gelsenkirchen. In Düsseldorf wohnte die Familie C. Mitte der 1930er Jahre in der Scheibenstraße 15. Am 17. März 1937 wurde Margot nach Berlin abgemeldet. Sie lebte später in Berlin-Neukölln, Kottbusser Damm 86-87. Margot C. wurde mit dem 31. Deportationstransport aus Berlin am 1. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Auch ihre Eltern wurden aus Berlin deportiert und ermordet.



KünstlerIn: Margot C. (10.12.1922 - März 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet), I. Klasse Titel: Wasserträgerin
Maße: 19,3 x 25,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Objektnummer: SMD.C 10263

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937. Margot C. wurde am 10. Dezember 1922 als einziges Kind der Eheleute Max und Gertrud C., geb. C., in Düsseldorf geboren. Ihr Vater stammte aus Strasburg in Westpreußen, ihre Mutter aus Gelsenkirchen. In Düsseldorf wohnte die Familie C. Mitte der 1930er Jahre in der Scheibenstraße 15. Am 17. März 1937 wurde Margot nach Berlin abgemeldet. Sie lebte später in Berlin-Neukölln, Kottbusser Damm 86-87. Margot C. wurde mit dem 31. Deportationstransport aus Berlin am 1. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Auch ihre Eltern wurden aus Berlin deportiert und ermordet.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Götzendienst
Maße: 36,5 x 27,7 cm, Breite diveriert um 4 mm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Farbstift, Scherenschnitt, Transparentpapier, Seidenpapier auf Karton
Datierung: ohne Jahr
Objektnummer: SMD.C 10359