Donnerstag, 1. März 2012

Zeichnungen von Kindern und Künstlern: Tiere und Mensch


Die Schule

Eine kleine jüdische Privatschule hatte es in Düsseldorf bereits zwischen 1824 und 1877 in der Marienstraße gegeben, und auch in der alten Synagoge an der Kasernenstraße wurden die jüdischen Kinder in Religion, hebräischer Sprache und jüdischer Geschichte unterrichtet. Die meisten Kinder aus der stetig wachsenden Düsseldorfer Gemeinde besuchten jedoch christliche und staatliche Schulen, Rabbiner und Vorbeter waren sonntags für die religiöse Bildung zuständig.

Das Jahr 1933, in dem Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, veränderte in Düsseldorf auch die kommunale und staatliche Schul- und Bildungspolitik: Zunächst wurden „nichtarische“ Lehrerinnen und Lehrer verdrängt und entlassen, danach zunehmend auch jüdische Kinder durch die Schulbehörden ausgegrenzt oder vom Unterricht ausgeschlossen. Die jüdische Gemeinde Düsseldorf hatte in dieser Zeit etwas über 5.000 Mitglieder, von denen bis Kriegsbeginn rund die Hälfte aus der Stadt und aus Deutschland emigrieren konnte.

Am 1. April 1935 wurde im direkt neben der großen Synagoge gelegenen Rabbinerhaus an der Kasernenstraße 67b eine „Private Jüdische Volksschule“ eröffnet. Unterrichtet wurden hier Hebräisch und jüdische Geschichte, Englisch oder Französisch als Wahlfächer, Deutsch und Rechnen, Naturlehre, Sport, Zeichnen und Musik. Auf eine mögliche Ausreise bereiteten die Fächer Palästinakunde, Geografie und Neuhebräisch vor. Ab dem neunten und zehnten Schuljahr standen die berufsvorbereitenden Fächer im Mittelpunkt der Lehrpläne: Werkunterricht und Kochen, Gartenbau, kaufmännisches Rechnen, Kurzschrift und Maschinenbau. In der Zeit der Ausgrenzung und Verfolgung sollten die Schülerinnen und Schüler durch regelmäßige Schulfeste, gemeinsame Ausflüge und ein starkes Gemeinschaftsgefühl auch eine positive Haltung zum Judentum und seiner Kultur entwickeln. Die Schule, eine „Erziehungsgemeinschaft“, wurde so für die noch in der Stadt verbliebenen Kinder zu einem „Zuhause“ in einer feindlichen Umwelt. In einer stillgelegten Fabrik in der Königsberger Straße, die dem jüdischen Unternehmer und Ingenieur Neumann gehörte, fand der Sportunterricht statt. Das Gelände und eine der beiden großen Hallen wurden während der Schulferien für die Naherholung der Kinder genutzt.

In der Nacht zum 10. November 1938 wurden die Synagoge und auch das daneben liegende Rabbinerhaus mit der Volksschule verwüstet, entweiht und in Brand gesteckt. Der Zerstörung in der „Pogromnacht“ waren die Schulräume, das Mobiliar, die Schulbücher und Unterlagen zum Opfer gefallen. In den meisten jüdischen Familien hatten die Kinder in diesen Tagen und Nächten Erfahrungen mit Überfällen, Gewalt und Verhaftungen machen müssen. Der Schulbetrieb wurde nach dem Pogrom im Gemeindehaus an der Grafenberger Allee 78 provisorisch fortgeführt.

Bis 1939 übte die Schulbehörde der Stadt Düsseldorf die Aufsicht über die jüdische Volksschule aus und finanzierte noch die Gehälter des Lehrerkollegiums. Dann wurde die Anstalt von der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ übernommen. Im Oktober 1941 setzten die Deportationen deutscher Juden in Ghettos und Lager in den besetzten Gebieten in Polen und dem Baltikum ein: Mit der Verschleppung von 1.003 Menschen aus dem ganzen Niederrheingebiet über den Güterbahnhof in Derendorf in das Ghetto von Litzmannstadt (Łodz) begann dieses Kapitel auch in Düsseldorf. Viele jüdische Kinder, auch Schüler der Volksschule, wurden mitsamt ihren Eltern verschleppt und später ermordet. Die Schule, die noch im Winter 1941 nach Duisburg verlegt werden sollte (aber nicht verlegt wurde), geriet in einen raschen Auflösungsprozess, der am 30. Juni 1942 mit der endgültigen Schließung endete.


Heute stellen wir die 5. und 6. Kategorie vor:

Tiere und Mensch


Tiere


KünstlerIn: Georges R. (01.06.1924 - 26.02.1982), VII. Klasse Titel: Elefantendressur im Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto Mitte oben: G. R. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: G. R., 7. Schuljahr Verso: in Grafitstift: 7. Schj, 1983/71-420, C 10366 in Tinte: Ungültig!!, R. G. R. (durchgestrichen) in Farbstift rot: 5
Maße: 24,3 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10366
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 7. Schuljahr, 1937. Georges R. wurde am 1. Juni 1924 in Düsseldorf geboren. Sein Bruder Robert war zwei Jahre älter als er. Die Familie wohnte in der Lindemannstraße 49. Der Vater Jakob R. stammte aus Baden und arbeitete in Düsseldorf als Generaldirektor der Firma Adler. Die Mutter, Claire R., geborene G., besaß die Schweizer Staatsbürgerschaft. Vor der Emigration der Familie im März 1938 wohnten R.s in der Brehmstraße 43. Am 26. März 1938 meldete sich die gesamte Familie nach New York, USA, ab. Georges R. verstarb in Amerika am 26. Februar 1982.


KünstlerIn: Inge L. (geb. 09.10.1925), VI. = III. Klasse Titel: Stier vor Minos
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben mittig: I. L. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Klasse 3, I. L., 6. Schuljahr Verso: in Grafitstift: VI Schj, Stier von Minos, 6.37, 1989/1-18, C 8286 (ausradiert 2)
Maße: 20,9 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8286
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1937. Inge L. kam am 9. Oktober 1925 als Tochter von Max, geboren am 6. Februar 1885, und Hilde L., geborene G., geboren am 20. Januar 1895, zur Welt. Ihre Schwestern, Miriam, geboren am 19. Mai 1928, und Ilse, geboren am 17. August 1921, wuchsen mit ihr in Düsseldorf auf. Sie wohnten mit ihren Eltern am Fürstenplatz 10. Im Zuge des Novemberpogroms wurde ihr Vater vom 10. November bis 16. November 1938 im Polizeigefängnis inhaftiert und anschließend in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Sie, ihre Mutter und ihre Schwestern emigrierten am 19. März 1939 auf der "St. Louis" über Holland nach Cuba. Von dort kamen sie wieder nach Holland zurück. Sie wurden verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert. Sie und ihre Schwestern überlebten. Ihre Mutter starb wenige Wochen vor der Befreiung, am 22. März 1945, im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

KünstlerIn: Inge L. (geb. 09.10.1925) Titel: Herakles
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: I. L. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: I L., 6. Schuljahr Verso: in Grafitstift: VI Schj, Herakles, 6.37, 1989/1-19, C 8287 (ausradiert 2)
Maße: 20,9 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8287
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1937. Inge L. kam am 9. Oktober 1925 als Tochter von Max, geboren am 6. Februar 1885, und Hilde L., geborene G., geboren am 20. Januar 1895, zur Welt. Ihre Schwestern, Miriam, geboren am 19. Mai 1928, und Ilse, geboren am 17. August 1921, wuchsen mit ihr in Düsseldorf auf. Sie wohnten mit ihren Eltern am Fürstenplatz 10. Im Zuge des Novemberpogroms wurde ihr Vater vom 10. November bis 16. November 1938 im Polizeigefängnis inhaftiert und anschließend in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Sie, ihre Mutter und ihre Schwestern emigrierten am 19. März 1939 auf der "St. Louis" über Holland nach Cuba. Von dort kamen sie wieder nach Holland zurück. Sie wurden verhaftet und im Judendurchgangslager Westerbork interniert. Sie und ihre Schwestern überlebten. Ihre Mutter starb wenige Wochen vor der Befreiung, am 22. März 1945, im Konzentrationslager Bergen-Belsen.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 844, C 10332 (ausradiert VI Schj, Zirkus, 5.37)
Maße: 19,9 x 27,8 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10332

KünstlerIn: Henni S. (geb. 23.09.1925) Titel: Rinderhirt
Beschriftung: Künstlersignatur: Verso mittig: Henni S. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Henni S. Kl. III, AL 846, C 10326
Maße: 19,9 x 27,5 cm, Höhe diveriert um 4 mm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, Farbstift, vermutlich Tusche auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10326

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule. Henni S. wurde am 23. September 1925 geboren. Ihre Geschwister waren Otylia Leo und Etta S. Henni wurde am 8. Dezember 1938 nach Holland geschickt, zunächst nach Amsterdam, dann in ein Kinderheim in Hoogereen, dann nach Antwerpen/Belgien, nach Frankreich, Spanien und zuletzt nach Curia (Portugal). Im Jahre 1941, nach langer Wartezeit für ein Visum nach Amerika, gelang ihr die Überfahrt mit dem Schiff "Nyassa" in die USA.

KünstlerIn: Moses F. (geb. 16.01.1922), IX. Klasse Titel: Harry Piel
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Moses F., Harry Piel, 1983/71-240, C 10300
Maße: 24,5 x 32 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10300
Provenienz: Nachlass Julo Levin
 Objektbeschreibung:  Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule.
Moses F. wurde am 16. Januar 1922 geboren. Im Zuge der Verschleppung der polnischstämmigen Juden aus Düsseldorf wurde er am 28. Oktober 1938 nach Zbaszyn an der deutsch-polnischen Grenze deportiert.

KünstlerIn: Edith F. (23.05.1928 - 05.03.1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet), IV. Klasse Titel: Zirkus
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: E. F. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Wasserfarbe: E. F. Verso: in Grafitstift: 19, IV Schj, 2.38, 2, 1983/71-548, C 10339 in Farbstift rot: 235 unterstrichen
Maße: 21 x 28,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift, Farbstift, Pastell auf Papier
Datierung: 1938
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10339
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Februar 1938. Edith F. wurde am 23. Mai 1928 als Tochter von Paul und Berta F., geborene C. , geboren. Edith hatte zwei Geschwister: Gottlieb (geboren 1931 in Düsseldorf) und Eleonore (geboren 1925 in Düsseldorf). Die Familie wohnte zuletzt in der Hohestraße 8 und emigrierte am 31. Januar 1939 nach Rotterdam. Edith wurde am 2. März 1943 über das Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor deportiert, ebenso wie ihr Bruder Gottlieb, der gemeinsam mit allen Kindern und Betreuern des Jüdischen Jungen-Waisenhauses aus Amsterdam über Westerbork nach Sobibor deportiert und ermordet wurde. Ihre Schwester Eleonore überlebte.


KünstlerIn: Kurt L. (geb. 06.09.1923), VIII. Klasse Titel: Bison, Ernte
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto oben rechts: Kurt L. Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Tinte: Kurt L. Klasse 1 Verso: in Grafitstift: VII Schj, Bison, 10.37, 1983/71-448, C 10342
Maße: 21 x 27,6 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: recto: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier; verso: Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10342
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, Oktober 1937. Kurt L. wurde am 6. September 1923 geboren. Seine Eltern waren Hugo L., geboren am 5. Januar 1889 in Bocholt, und Johanna L., geborene D. , geboren am 4. August 1892 in Hüls (heute Krefeld-Hüls). Sein Bruder Rudi war zwei Jahre jünger. Kurt wohnte 1938 mit seiner Familie in der Harleßstraße 6 und wurde im Zuge des Novemberpogroms im Polizeigefängnis inhaftiert. Sein Vater und sein Bruder Rudi wurden ebenfalls verhaftet und am 16. November 1938 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Beide kamen im Dezember zurück. 1939 schickten seine Eltern ihn und seinen Bruder Rudi mit einem "Kindertransport" nach England. Seine Eltern blieben in Düsseldorf und wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Sie haben nicht überlebt.
KünstlerIn: Günther Cahn (geb. 17.08.1925), VI. Klasse Titel: Herkules und Riese
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: G Cahn Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: G Cahn Verso: in Grafitstift: VI Schj, Herkules u Riese, 7.37, 11 Jahre, 1989/1-58, C 10267
Maße: 23,9 x 31,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10267

Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule. Günther Cahn wurde am 17. August 1925 in Düsseldorf als zweites Kind der Eheleute Hermann und Johanna Cahn, geb. Herz, geboren. Sein Vater stammte aus Beckrath bei Rheydt, seine Mutter aus Düsseldorf. Sein Bruder Helmut war am 25. August 1923 in Düsseldorf zur Welt gekommen. Die Familie wohnte auf der Bilker Allee 136. Später zogen sie um in die Martinstraße 73. Nach der Pogromnacht 1938 beschlossen seine Eltern, Günther und seinen Bruder mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Günther Cahn verließ Düsseldorf am 27. März 1939. Während des Krieges wurde er als "feindlicher Ausländer" von Großbritannien nach Kanada deportiert. Dort lebt er auch heute noch. Seine Eltern wurden am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert und dort ermordet.


KünstlerIn: Margot S. (geb. 14.04.1924, 1944 in das Konzentrationslager Stutthof deportiert), VII. Klasse Titel: Afrika
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10337
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, März 1937. Margot S. wurde am 14. April 1924 in Lank-Latum bei Krefeld geboren. Am 11. Dezember 1941 wurde sie in das Ghetto von Riga deportiert. Von dort kam Margot als KZ-Häftling am 9. August 1944 in das Konzentrationslager Stutthof. Hier verliert sich ihre Spur.


KünstlerIn: Cilli Gellert (1925 - 2001), VI. Klasse Titel: Jagd
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten links: Cilli Gellert Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Cilli Gel=lert Verso: in Grafitstift: Cilli Gellert, VI Schj, Jagd, 10.37, 2-3, 1983/71-660, C 10338
Maße: 20,9 x 27,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10338
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Cilli (Cecilia) Gellert wurde am 8. Januar 1925 als Tochter des Kaufmanns Jakob Gellert und seiner Frau Rosa Gellert, geborene Tugendhaft, geboren. Sie hatte drei Geschwister: Oskar (geboren 1920), Paula (geboren 1922) und Bernhard (geboren 1929). Cilli lebte mit ihrer Familie zunächst in der Charlottenstraße 28, später in der Steinstraße 84. Sie emigrierte am 29. Februar 1938 nach Amby in die Niederlande. Ihr Bruder Oskar wurde am 26. Juni 1943 in Holland verhaftet und drei Tage später am 29. Juni über das Judendurchgangslager Westerbork nach Sobibor deportiert. Dort wurde er am 2. Juli 1943 ermordet. Cilli Gellert überlebte den Holocaust und lebte später als Cilly Shkedy in Israel.


KünstlerIn: Leo R. (geb. 21.07.1924) Titel: Jäger
Beschriftung: Signatur: Recto unten links: Leo-Wolf K. Beschriftungen: Recto: in Aquarell: Leo-Wolf K. Verso: in Grafitstift: C 10063, 1983/71-63 Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin
Maße: 27,8 cm x 21 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10063
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1936 - 1938. Leo R.s Eltern waren der Kaufmann Simon R., geboren am 10. April 1900 in Lancut, und Rosa R., geborene B., geboren am 18. Juli 1898 in Zelder. Er hatte zwei Geschwister: seine Schwester Gerda (geboren 1922) und sein Bruder Herbert R. (geboren 1926). Sie wohnten in der Schadowstraße 41 und zogen am 29. August 1934 in die Marktstraße 11.

KünstlerIn: --- (geb. 1923), VIII. Klasse Titel: Walfänger
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten rechts: --- Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Recto: in Wasserfarbe: --- Verso: in Grafitstift: VIII Schj, 12.37, 2, 1983/71-339, C 8367
Maße: 21 x 27,7 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8367
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 und 1938. --- kam am 23. Juli 1923 in Düsseldorf als erstes Kind des Kaufmanns --- und dessen Frau ---, geborene ---, zur Welt. Sein Bruder --- kam 1926 in Düsseldorf zur Welt. Ihre Eltern hatten 1922 in Münster geheiratet und waren nach Düsseldorf gezogen, da dort auch die Eltern und Geschwister von --- lebten. Die Familie traf sich oft zum gemeinsamen Essen oder Freizeitaktivitäten. In der Pogromnacht 1938 wurde sein Vater --- verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung am 6. Dezember 1938 kehrte er zu seiner Frau und seinen Söhnen nach Düsseldorf zurück. --- wurde von seinen Eltern 1939 auf einen Kindertransport nach England geschickt und so vor den Verfolgungen der Nationalsozialisten gerettet. Mit in dem Transport vom 14. Februar 1939 waren weitere neun Kinder aus der Düsseldorfer Jüdischen Gemeinde. In --- Abteil waren außer ihm noch sein Freund --- und die Brüder --- und ---. Als die Deutschen 1940 die Niederlande und Frankreich besetzten, gehörte --- zu denjenigen deutschen Flüchtlingen in England, die "vorsorglich" interniert wurden ("Kategorie B"). Nach dem Krieg nannte er sich --- und lebt in Melbourne, Australien. Er arbeitete dort als Maschinenbauer und Maschinenbauzeichner.


KünstlerIn: Klaus Sonnenberg (geb. 22.11.1925), VI. Klasse Titel: Fischer
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto links unten: S. Klaus Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: S. Klaus Verso: in Grafitstift: VI Schulj, Fischer, 9.37, 1989/1-24, C 10264
Maße: 21,1 x 27,5 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10264
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 und 1938. Klaus Sonnenberg wurde am 22. November 1925 in Düsseldorf geboren. Er hatte zwei Schwestern, Margot (geboren 1923) und Hannelore (geboren 1933). Ihr Vater arbeitete als Kaufmann in der Schuhbranche in der Firma "Julius Segall" des Bruders ihrer Mutter Hilda Henriette Sonnenberg, geborene Segall. Die Familie Sonnenberg wohnte in der Blücherstraße 69 und emigrierte am 19. April 1938 nach Philadelphia, USA.


KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Fischer
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: AL 835, C 10336 (ausradiert VIII ?, 5.39)
Maße: 29,8 x 20,3 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Tinte, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1939
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Carl Lauterbach
Objektnummer: SMD.C 10336

KünstlerIn: Dorrit M. (geb. 27.06.1924), VII. Klasse Titel: Elefant
Beschriftung: Künstlersignatur: Recto unten mittig: Dorit M. Stempel/Zeichen: ohne Beschriftungen: Recto: in Grafitstift: Dorit M. Verso: in Grafitstift: VII Schj, Elefant, 5.37, 1989/1-57, C 8307
Maße: 22,9 x 31,8 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 8307
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937 + 1938. Dorrit M. wurde 1924 als zweites Kind des Rechtsanwalts Dr. Max M. (1886-1947) und dessen Frau Marta, geborene C., in Düsseldorf geboren. Ihr Bruder Dieter war vier Jahre älter als sie. Die Familie wohnte in der Faunastraße 53 in Düsseldorf und seit Anfang der 1930er Jahre in der Grunerstraße 22. Ihr Vater war von 1933 bis 1939 im Vorstand der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Doritt besuchte zunächst die Volksschule in der Brehmstraße. Anschließend bestand sie die Aufnahmeprüfung des Auguste-Viktoria-Lyzeums, wurde aber wegen des mangelnden "Ariernachweises" nicht aufgenommen. Daher musste sie auf die Private Jüdische Volksschule wechseln. Ihr Vater arbeitete seit Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als Berater und Bevollmächtigter für jüdische Auswanderer. Diese Arbeit übte er bis Ende 1938 gemeinsam mit Josef N. aus. Während des Novemberpogroms 1938 wurde ihr Vater inhaftiert und bis zum 15. November 1938 im Polizeigefängnis festgehalten. Nach den Erfahrungen der Pogromnacht entschlossen sich Dorrits Eltern, Dorrit am 11. Februar 1939 nach Bournemouth, England auf eine Schule zu schicken. Die Eltern selbst flohen im September 1939 nach Brüssel in Belgien. Dorrit M. heiratete und lebt mittlerweile als Dorrit P. in den USA.


KünstlerIn: Dora Moritz (geb. 17.12.1925) Titel: Elefant
Beschriftung: Künstlersignatur: Verso unten links: Dora Moritz Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Dora Moritz, 1983/71-203, C 10228
Maße: 20,4 x 27 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Pastell auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10228
Objektbeschreibung: Kunstunterricht Julo Levin Düsseldorf, Private Jüdische Volksschule, 1937. Dora Moritz wurde am 17. Dezember 1925 geboren. Ihre Eltern waren Max Moritz, geboren am 31. Mai 1900 und Anneliese Moritz, geborene Schmidt, geboren am 24. Dezember 1899. Mit den Eltern, seinem Bruder Isaak, Jahrgang 1924, und seiner Schwester R., Jahrgang 1923, wohnte er in Düsseldorf auf der Harkortstraße 13. Dora besuchte den jüdischen Kindergarten, wo Julo Levin mit der Kindergärtnerin befreundet war und sich die Zeichnungen der Kinder schenken ließ. Die 4-jährige Dora malte in dieser Zeit zumeist das gleiche Motiv - ein Häuschen mit Garten - und schrieb ihren Namen auf die Zeichnungen.
Nach dem Novemberpogrom 1938 emigrierte die Familie im März 1939 nach Belgien. Dora und ihr Bruder gelangten von dort 1940 nach Palästina. Ihre 93-jährige Großmutter blieb in Düsseldorf und wurde später nach Theresienstadt deportiert. Dora heißt heute Dvora Diskin und lebt in Israel.
 
 
KünstlerIn: Künstler unbekannt, VIII. Klasse, VIII Titel: Kuh
Beschriftung: Künstlersignatur: keine Stempel/Zeichen: Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Tier 13, VII Schulj, 4.37, 2-3, 1983/71-540, C 10324
Maße: 24,3 x 31,9 cm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift, vermutlich Tusche auf Papier
Datierung: 1937
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10324
 
KünstlerIn: Künstler unbekannt Titel: Hühnerhof
Beschriftung: Signatur: keine Beschriftungen: Verso: in Grafitstift: Tier 6, C 10062, 1983/71-62 Verso: Stempel: Nachlass Julo Levin
Maße: 28 cm x 21,9 cm Höhe diveriert um 2mm (aus Restaurierung)
Material/Technik: Wasserfarbe, Grafitstift auf Papier
Datierung: ohne Jahr
Danksagung/Provenienz:
Nachlass Julo Levin
Provenienz: Mieke Monjau
Objektnummer: SMD.C 10062
 

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